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1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 27

1898 - Würzburg : Stuber
— 27 — Ritter Harnisch und Pferd ausliefern würde. Ratlos stand der Kaiser da. In dieser Not bot sich Pfalzgraf Otto, der Bannerträger des Kaisers, als Retter an. . Mit 200 kühnen Männern erkletterte er eine steile Felsenhöhe, die hinter der Burg lag und für unzugänglich gehalten wurde. Als ihn die Veroneser plötzlich auf der Höhe sahen, verloren sie den Mut. In kurzem Kampfe wurden sie überwunden, und das deutsche Heer war vor Schmach und Tod gerettet. 2. Erhebung zum Herzog von Bayern. Diese mutige ^hat und die vielen anderen treuen Dienste erfüllten den Kaiser mit Dank gegen den Wittelsbacher. Auf dem Reichstage zu Altenburg im Jahre 1180 belehnte er ihn mit dem Herzogtum Bayern, nachdem er vorher den unbotmäßigen Herzog Heinrich den Löwen abgesetzt und die Reichsacht über denselben ausgesprochen hatte. Das Herzogtum Bayern umfaßte bei Ottos Regierungsantritt Oberbayern und Niederbayern, den südlichen Teil der Oberpsalz, Nordtyrol und einige Grafschaften am rechten Inn- und Salzachufer. Als Herzog reiste Otto von Gau zu Gau und saß an vielen Orten zu Gericht. Hiebei schlichtete er alle Streitigkeiten in gerechter Weise und sorgte so für die Ordnung und das Wohl des Landes. Seinen gewöhnlichen Aufenthalt nahm er zu Kelheim. 3. Die Pfalz kommt an Bayern. Unter seinem Sohne und Nach-folger Ludwig dem Kelheimer erhielt Bayern einen bedeutenden Zuwachs. Im Jahre 1214 belehnte ihn nämlich der Kaiser Friedrich Ii. mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein. Zur Pfalz gehörte damals der größte Teil der heutigen Rheinpfalz, dann aber auch ein großes Gebiet rechts vom Rhein mit den Städten Heidelberg und Mannheim. Um diese schönen Besitzungen dauernd an Bayern zu bringen und um spätere Streitigkeiten zu vermeiden, vermählte sich Ludwigs Sohn, Otto Ii. der Erlauchte, mit der Erbin des letzten Pfalzgrafen bei Rhein. Die Pfalz blieb nun bis auf den heutigen Tag unter der Regierung der Wittelsbacher. 25. Rudolf von Habsburg (1273—1291). 1. Das Zwischenreich (Interregnum). Nachdem gewaltigen Friedrich Barbarossa regierten noch vier Hohenstaufen über Deutschland. Aber sie waren sehr wenig im Reiche, weil sie stets Kriege in Italien zu führen hatten. Damit ihnen die deutschen Fürsten hiebei Heeresfolge leisteten, verliehen sie denselben viele, bisher kaiserliche Rechte. Früher waren die Fürsten nur Beamte des Kaisers, und jeder erhielt sein Land als Lehen ans Lebenszeit. Jetzt aber wurde jeder der nnumschräukte V

2. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 26

1898 - Würzburg : Stuber
— 26 — Barbarossa Bayern wieder zurück. Nur die Ostmark wurde damals abgetrennt und zu einem selbständigen Herzogtum unter dem Namen Osterriche (Österreich) erhoben. 2. Gründung Münchens. Heinrich der Löwe gilt als der Gründer der Stadt München. Die Bischöfe von Freising erhoben Zoll an der Jsarbrücke bei Föhring, wo die Salzstraße von Reichenhall nach Augsburg und Ingolstadt über den Fluß führte. Das trug den Bischöfen viel Geld ein. Um nun diese Einnahmen sich zu verschaffen, zerstörte Heinrich der Löwe Zollhaus und Brücke, verlegte die Straße und baute oberhalb Föhring bei seinem bayerischen Dorfe München Brücke und Zollstätte. Da München von ihm auch noch das Recht bekam, Märkte abzuhalten, vergrößerte es sich so rasch, daß es schon 1175 Mauern und Stadtrechte erhielt. 1255 aber wurde es die Residenz der bayerischen Herzöge. 3. Absetzung Heinrichs. Heinrich der Löwe war ein treuer Anhänger des Kaisers Friedrich Barbarossa und unterstützte ihn kräftig auf seinen zahlreichen Kriegszügen. Als sich aber Friedrich von Heinrichs Oheim die welsischen Stammgüter in Schwaben verpfänden ließ, wurde der Löwe erbittert und versagte dem Kaiser im Augenblick der dringendsten Not die Hilfe gegen Italien Mailand). Da nun nach Friedrichs Rückkehr auch noch viele geistliche und weltliche Fürsten gegen die Ungerechtigkeiten und Gewaltthaten Heinrichs Klage führten, lud er ihn zur Verantwortung. Als er aber nicht erschien, wurde er geächtet und aller seiner Länder verlustig erklärt (Reichstag zu Würzburg 1180). Heinrich griff zwar zu den Waffen, aber ohne Erfolg. Da bat er den Kaiser um Gnade, und dieser milderte, eingedenk der früheren Freundschaft, die Strafe. Er gab ihm seine väterlichen Erbgüter Braunschweig und Lüneburg wieder zurück; zur Sicherung des Friedens aber mußte Heinrich auf 3 Jahre das Reich verlassen. 24. Otto I. von Wittelsbach (1180—1183). 1. Kampf in der Berner Klause. Der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach war dem Kaiser Friedrich I. stets ein treuer Waffengeführte und kluger Ratgeber. Als Friedrich im Jahre 1155 aus Italien heimzog, führte der Weg durch einen Engpaß, die Berner Klause. Links rauschte die Etsch, rechts erhob sich eine steile Bergwand. Oben war eine Burg, welche der Ritter Alberich von Verona mit 500 Italienern besetzt hielt. Alberich drohte, er werde große Steine und Felstrümmer von der Burg herab auf das Heer schlendern, wenn nicht der Kaiser für den freien Durchzug eine große Summe Geldes und jeder V»

3. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 31

1898 - Würzburg : Stuber
— 31 — die sich auch fremde Fürsten mischten. In diesen Kämpfen verloren sie eine Besitzung nach der anderen. Auch die Kurwürde ging durch diese Uneinigkeit verloren. Kaiser Km sprach dieselbe, entgegen den Bestimmungen des Vertrages von Pckna, der Pfalz allein zu. So wurde die Macht des bayerisch-witte^bagschey Hauses ungeheuer geschwächt. Zuletzt blieb nur Ober- uch Nkiederbayeru dauernd im Besitz desselben, und auch diese beiden Gebiete waren noch in 3 Teile geschieden, in Bayern-München, Bayeru-Üandshnt und Bayern-Ingolstadt. 2. Wiedervereinigung. Über 150 Jahre hatte Bayern unter diesen unheilvollen Teilungen gelitten. Endlich machte ihnen Alb- recht Iv., der Weise, Herzog von Bayern-München, ein Ende. Er vereinigte Ober- und Niederbayern und erließ im Jahre 1506 das Primogenitnrgesetz (Erstgeburtsgesetz). Dasselbe bestimmte: Bayern darf niemals mehr geteilt werden; die Regierung führt nur ein Fürst, nud der erstgeborene Sohn desselben wird sein Nachfolger. Dieses Gesetz hat jetzt noch in Bayern Gültigkeit. 28. Mittelalterliches Städtewesen. 1. Entstehung der Städte. Gar verschiedenartig ist die Entstehung von Städten im Mittelalter. Am Rhein und an der Donau erwuchsen viele aus den Lagerplätzen und Ansiedelungen der Römer, so Mainz, Bingen, Koblenz, Köln, Augsburg, Regensburg, Passau, Wien. Trier war schon eine seste Ansiedelung des Volkes der „Treverer", als die Römer hier erschienen und es zu ihrem Hauptorte in Germanien machten. Andere Städte bildeten sich an den alten Gerichtsplätzen und Markt-stellen oder erhoben sich besonders in der Karolingerzeit an Bischofssitzen, bei Klöstern und bei kgl. Pfalzen (wie Frankfurt a/M., Paderborn, Bremen, Verden, Minden, Würzburg, Fulda, St. Gallen, Nürnberg, Ulm). Ferner beförderten deutsche Könige, namentlich Heinrich I. der Städtebauer, und auch andere deutsche Fürsten die Gründung von solchen Wohnorten (Quedlinburg, Merseburg, Meißen, Braunschweig, Göttingen, Freiburg i/B., München rc.) 2. Aussehen der Städte, a) Äußeres, Hä ns er bau. In älterer . Zeit hatten die Städte eine starke Umzäunung ans Planken oder Palissaden; später traten an.die Stelle derselben Mauern mit Türmen und Thoren, und um diese liefen Wassergräben (Zugbrücken mit Fallgittern). Dadurch waren die Bewohner gegen feindliche Überfälle gesichert. Innerhalb der Mauern mußten wegen Raummangels die Häuser eng zusammen-

4. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 274

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
»74 " Weltgeschichte^ Zweiter Hauptthekl. 2- n. C. G. Vl. Ohne diese Unruhen, und ohne 8oo- 1296. häufigen Kriege der deutschen Stände Völker^ in^ 8^3^ einander, würde Deutschland um Deutschland diese Zeit desto ruhiger an seiner Glück- weedinbczwun- seligkert haben'arbeiten können, da die gen. benachbarten heidnischen Völker beyna- he alle Christen geworden waren, und mit ihren rau- Hern Sitten auch ihre Lust zu verwüstenden Einfallen abgelegt hatten. Die Slaven insonderheit, welche im Ansauge dieses Zeitraums noch einen großen T^beil Deutschlands, von den Grunz.m der Sachsen, Thü- ringer und Baiern an, (oder längs der Elbe, durch Böhmen und Oesterreich, bis an die icalrsche Gränze herab,) inne hatten, wurden jetzt größtentheilö über- wunden. Ihr großes mährisches Reich, in Böhmen, Mähren und andern nahen Provinzen bis an die Oder 92?. und den Raabfluß, zerstörten Deutsche, Polen stit 904. und Ungarn gemeinschaftlich. Friedrich der Finkler und Otto, sein Sohn, besiegten die Wenden, slavische Völker im heutigen Meißen, in der Lausitz und im Brandenburgischen, bis gegen die Ostsee zu. Die Sprache und Religion der Deutschen wurde hierauf in diesen Gegenden eingesührt. - Ottto stiftete auch Biö- thümer daselbst, als Meißen, Merseburg, Branden- burg , Havelberg; aber seine Nachfolger konnten die Wenden zwischen der Elbe und Ostsee noch nicht völlig bändigen. Ein anderes siavischeö Volk, die Böh, men, 6« Fielen die angränzenden heidnischen Volker noch immer in Deutschland ein? .... Behielten die Slaven in Deutsch- land noch ihre Länder? — Wo lag das große mährische Reich? — und wer richtete es zu Grund? — Welche deutsche Fürsten bekriegten die Slaven von der Saale und Eibe an, bis gegen die Ostsee und Oder, und wie glück, lich? — Waren die böhmischen Slaven unabhängig? — Welcher ihrer Herzoge führte zuerst den königlichen Nar men?

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 117

1877 - Würzburg : Stahel
117 aus, vesonders bei den Sachsen, die unter ihrem nach dem Aus-fterben der Billunger (1106) von Heinrich V. erhobenen Herzog Lothar 1115 den Kaiser am Welfesholze (im Mansfeldischen) schlugen. Dagegen hatteheinrichanden Hohenstaufen, an seinen Neffen Friedrich von Schwaben und Konrad von Ostfranken, bleibende und feste Sttzeu, und mit ihrer Hilfe unternahm er auch 1116 einen zweiten Rmerzug, auf welchem er die Gter der verstorbenen Grfin Mathilde von Toskana als Reichslehen" in Besitz nahm. Weil diese aber ihre Allodien" dem ppstlichen Stnle vermacht hatte, so entstund ein neuer Zwist, und es kam erst 1122 auf dem Reichstage zu Worms das Wormser Konkordat zu Stande, wornach in Zukunft der Papst die Bischfe mit Ring und Stab, den Symbolen der geistlichen Rechte, der Kaiser aber mit dem Scepter, als Sinnbild der weltlichen Befugnisse, belehnen und auerdem die Wahl der Bischfe leiten sollte. Heinrich starb 1125 kinderlos zu Utrecht und liegt in Speyer be-graben. Mit ihm erlosch der salische Mannesstamm, dessen weitlufige Be-sitzuugeu sich nunmehr an die nchsten Anverwandten, die Hohenstaufen, vererbten. Es wre noch immer Hoffnung auf Widergewinnung der unter den beiden letzten Saliern verloren gegangenen kaiserlichen Rechte gewesen, wenn nun sofort das treffliche Haus der Hohenstaufen den deutschen Kaiserthron bestiegen htte; aber auf Betreiben eines ppstlichen Legaten wurde nicht Friedrich von Schwaben, welcher doch die meisten Anrechte hatte, sondern Lothar von Sachsen gewlt. Dafr mufste er versprechen: die geistlichen Walen nicht durch seine Ge-genwart zu beschrnken und die Belehnung mit dem Scepter erst nach der ppstlichen Investitur vorzunehmen, ja er lie sogar seine eigene Wal vom Papste besttigen, nahm von ihm auf dem ersten Rmerzuge 1132 die Mathildischen Gter zu Lehen, wodurch der König Mann (homo) des Papstes" wurde (ein Gemlde stellte dies dar), und machte endlich alle groen Lehen erblich, ist also der Schpfer derselbstndigenfrsten-macht. Von diesen harten Schlgen erholte sich denn auch das Kaiser-tum nie mehr vollstndig. Heinrich Ix. von Bayern (11201126), der Vater Heinrich's des Stolzen, hatte durch seine Verheiratung mit Wulfbilde, der Erb-tochter des letzten Billunger's Magnus von Sachsen, die schsischen Haus-guter, Braunschweigund Lneburg, e rworben. Nun erhielt Heinrich der Stolze, der Freund und Bundesgenosse des Kaisers gegen die Staufen, zuerst (1127) die Hand der kaiserlichen Erbtochter Gertrud, fpter auch dietoskanischen Gter und das Lehensherzog-tum Sachsen, im Jare 1134 aber der kaiserlich gesinnte anhaltische Lothar von Sachsen 11251137. 73.

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 119

1877 - Würzburg : Stahel
119 Stammtafel der Staufen. Friedrich I. von Hohenstaufen, 10801105 Herzog von Schwaben, vermalt mit Heinrich's Iv. _Tochter Agnes._ Friedrich Ii., Herzog von Kaiser Konrad Iii. Schwaben, 11051147. f 1152- Kaiser Friedrich I., Barbarossa, 11521190. Kaiser H einrich Vi. Herzog Friedrich Kais er Philipp 11901197. t 1191. f 1208. Kaiser Friedrich Ii. 12151250. Heinrich f 1242. Kaiser Konrad Iv. Manfred f 1266. Enzio, -Cnswnti,-König von S-rdwi-n, Gemalin Peter's Iii. T Konradin f 1268. von Aragonien, seit 1282 auch von Emilien. Konrad Iii. 11381152. 74. Nach dem Tode Lothar's erhoffte der mchtige und stolze Welfe Heinrich X. die Erhebung auf den deutschen Thron; benn er war der Schwiegerson und Erbebes verstorbenenkaisers und auch bereits im Besitze der Reichskleinobien: Krnungsornat, Diabem, Scepter, Reichsschwert, Reichsapfel. Aber sowol die groe Hausmacht dieses Herzogs als bessen Hochmut veranlassten die bentschen Fürsten zur Wal des Staufen Konrad, gleich dem Schwabenherzog Friedrich Ii. ein Schwesterson Heinrich's Y.. Mit ihm ergriff der ein Jarhunbert lang ein hohes Herrscher- und Helbengeschlecht die Zgel der Regierung in Deutschland, ein Haus, das in dem Bestreben: die kaiserliche Macht biesseit und jenfeit der Alpen wider-herzustellen auf- und leider unterging. Konrab verlangte von Heinrich, ba der Besitz zweier Herzog-tmer gegen das Herkommen war, die Herausgabe Sachsen's und Toskanas, und ba der stolze Fürst nicht gehorchte, sonbent vielmehr zum Wiberstanbe rstete, so erfolgte 1138 auf dem Frstentage zu Wrzburg seine Entsetzung und Aechtung. Bayern erhielt jetzt Leopolb von der Ostmark, des Kaisers Stiefbruder, Sachsen aber Albrecht der Br. Der Kampf entbrannte bald in ganz Deutschland, benn wrenb b ex a 11 e 235elf, Bruder Heinrich's X., im Sben die hohen st aufischen Brber bekmpfte, setzte sich Heinrich im Kampfe gegen Albrecht wiber xn den Besitz von Sachsen, und als er 1139 pltzlich starb (er

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 121

1877 - Würzburg : Stahel
121 klar erkanntes Ziel mit mehr Kraft und Festigkeit zusteuerte, als dies seinen letzten Vorgngern, die im Gedrnge der Umstnde nur das Nchste im Auge behalten hatten, mglich gewesen. So mochte er wol allen als Ideal eines Fürsten, als Zierde des Rittertums erscheinen. Wie ganz anders mchten sich die Verhltnisse Deutschlands gestaltet haben, wre es dieser glnzenden Persnlichkeit beschieden gewesen, der Nachfolger Heinrick's Hi. zu werden! Friedrich stellte vor allem die Ruhe und Ordnung in Deutschland her (Strafe des Hundetragens fr die Ruhestrer), machte zalreiche Städte reichsunmittelbar und besetzte alle sich erledigenden Reichslehen mit ihm ergebenen Mnnern. Nachdem Friedrich in dem huslichen Streite der dnischen Prinzen Swen und Kanut fr letzteren sich erklrt und diesem Dnemark als deutsch es Lehenverliehen hatte, machte er 1154 seinen ersten Zug uachjtalien, mit dessen tief zertteten Zustnden sich sein Geist schon lnger beschftigte, und wo er durch Zurckgewinnung der an die lombardischen Städte verlornen Regalien oder Knigsrechte, sowie durch Zurckweisung der kirchlichen Uebergriffe dastiefgefunkene kaiser-liche Ansehen wider herzu st ellen hoffte. Darum hielt er gleich nach seiner Ankunft auf den roncalifchen Feldern bei Piacenza einen Reichstag, auf dem namentlich der Mailand bittere Klagen gefrt wurden, weil es eine drckende Hegemonie der dieandern lombardischenstdtebeanspruche (so vertrieben z. B. die Mailnder alle Einwoner ans Lodi und verbrannten dann die Stadt) und sich zu einer vollstndigen Republik heraus-gebildet habe. Der Kaiser forderte Unterwerfung, und als man seiner Abmanung trotzte, scherte er zum warnenden Beispiele Chieri, Asti und Tortona ein, verschob aber die Bestrafung Mailand's, weil er im Augenblicke eine zu geringe Heeresmacht besa. In Pavia verschaffte er sich die eiserne, zurom die kaiserliche Krone 1155, musste hier aber alsgegenleistung den ihm in die Hnde gefallenen, knen Reformator Arnold von Brsscia an Hadrian Iv. ausliefern, der diesen gegen die weltliche Macht der Geistlichen eifernden, altrepublikanisch gesinnten Mnch verbrennen lie. Der Kaiser, den Rmern misstrauend, hatte ein Lager vor der Stadt bezogen. Hier wurde er einst berfallen und nur durch die Tapferkeit Heiurich's des Lwen auf der Brcke der Tiber gerettet. Eine weitere Gefar drohete auf dem Rckwege ihm und seinem Heere bei der Veronefer Klause durch einen von den Lombarden unter dem Ritter Alberich gestellten Hinterhalt. Da erstieg der tapfere Pfalzgraf Otto von Wittelsbach mit noch 200 Helden die Hhen und nahm die Wegelagerer gefangen, von denen nur einer unter der Bedingung begnadigt wurde, dass er alle brigen Spiegesellen aufknpfen wolle. Nach der Rckkehr wurde zunchst Heinrich der Lwe fr seine dem Kaiser geleisteten guten Dienste 1156 mit dem ihm bereits vor dem Antritte des Rmerzuges versprochenen Herzogtum Bayern be-lehnt, worauf dieser Welse noch Mecklenburg eroberte, ferner

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 129

1877 - Würzburg : Stahel
129 Lyon. Dieses erklrte 1244 den gebannten Kaiser seiner sieben Kronen verlustig: der deutschen Knigs- und Kaiserkrone, der sicilischen, lombardischen, burgundischen, orelatenstschen Krone und der von Jerusalem worauf die drei ppstlichen Waifrsten den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen baldiaem Tode den Grafen Wi lh e lm von Holland als G egenk aiser auf-stellt en. Doch noch immer hielt sich Friedlich aufrecht. Als aber 1248 König Lnzio, sein Liebling und Ebenbild, von den Boloqnesen gefangen genommen wurde, und als er die Entdeckung machte, dass ihn sein Kanzler, Peter von Pinea, von den Feinden bestocken, zu vergiften trachte da brach die letzte Lebenskraft des Kaisers zusammen. Friedrich hatte den Bologussen als Lsegeld fr Enzio einen Goldreif ae-boten, jo gross, dafs er um die ganze Stadt reichen solle. Es war ebenso umsonst als em Befreiuugsversuch, welchen Freunde machten. Die Flucht sollte durch em Wemfass ermglicht werden, wurde aber dadurch vereitelt, dass am Stadttore das aus der Spundffnung hervorragende blonde Haupthar den König verriet. Er starb 1250 in den Armen seines Sones Manfred zu Firen-zuola in Apulien und liegt in Palermo begraben. Die von der Zeit verlschten Inschriften auf dem Grabsteine Friedrich's Ii lauteten: ''Wenn ein erhab'nes Gemt, der Gter und Tugenden Flle. Ruhm und Glanz des Geschlechts die Macht des Todes bezwnaen, Friedrich schlummerte nicht in dem Grab hier, das ihn umschlieet!" und: Stolze Palste, was sind sie? Was irdische Hoheit und Wrde? Hat vor dem Tode mich doch keines zu schtzen vermocht." cv Wrend der Regierung Friedrich's Ii. wurden auf Veranlassung des Papstes ^nnocenz Iii. Kreuzzuge gegen he ketzerischen Sekten der Albigenser (von der Stadt Albi im sudlichen Frankreich) und der Waldenser (von Peter Waldus aus Lyon) 121l die Inquisition zur Anwendung kam, die der h r0-' Bs nvltocflen grausamen Behandlung der fi til rlv xaur'irr?eu ,^ ln ^egen die Ketzer anwendete. Als mnnsf Stedinger, zu beiden Seiten der unteren behandelt, well sie sich gegen die ppstliche Herrschaft aufgelehnt hatten Von den gegen sie aufgebotenen und von dem Grafen Heinrich von Brabant Sh5|er3fatern tourbcn sie 1234 ^schlagen und verloren ihre g?mzndlche Die letzten Staufen. 79. Der letzte staufische Kaiser, Konrad Iv. 1250-1254, Eon Fried- richv Ii unterlag gegen Wilhelm von Holland bei Oppen- heim und wendete ,ich dann nach Italien, wo er, gleich seinem Vater im S"!n4z mmit Manfred glcklich gegen die Welfen kmpfte, aber bereits l2o4 zu Lavallo einem Fieber erlag. Greift aus Deutschland hatte er die Reichsverwesuuq Otto dem @r-Fick L t? d ^^rnuberlassen; denn zwischen den Staufen und Wittelsbachern

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 176

1877 - Würzburg : Stahel
176 Bundesstnde unterwarf und sie ihre Feindseligkeit schwer den lie. Dann wendete er sich rasch gegen Johann Friedrich, welcher unterdessen Moritz nach Bhmen vertrieben und dessen Herzogtum erobert hatte, schlug nach Vereinigung mit Ferdinand und Moritz 1547 bei Mhlberg das fnfmal schwchere kurfrstliche Heer und nahm den verwundeten Kurfrsten und den Herzog Ernst von Braunschweig-Lneburg gefangen. Da sich Wittenberg nicht ergeben wollte, drohete der Kaiser, er werde des Kurfrsten Haupt in die Stadt senden, und da man trotzdem zgerte, so sprach ein Kriegsgericht unter dem jungen spanischen Herzog von Alba, entgegen dem Gebrauche, wornach ein Reichsfrst nur von dem Fürsten tage gerichtet werden sollte, das Todesurteil der Johann Friedrich aus. Auf diese Nachricht hin eilte Kurfürst Joachim von Brandenburg, welcher dem schmal-Mbifchen Bunde fern geblieben war, in's kaiserliche Lager und bewirkte die Begnadigung. Aber der Spruch des Kaisers war noch hart genug: Johann Friedrich wurde mit ewiger Gefangenschaft bestraft und verlor Land und Wrde an seinen Vettern, den Albertiner Moritz, welcher blo fr den Unterhalt des Gefangenen und seiner Familie zu sorgen hatte. Moritz bestimmte hiezu die Einnahmen der Bezirke Eiscnach, Gotha, Weimar und Jena, die nachmals der Ernestinischen Linie verblieben. In Wittenberg besuchte Karl auch die berhmte Schlosskirche. Alba riet, die Leiche Luther's ausgraben und verbrennen zu lassen; doch Karl erwiderte: Lasst ihn ruhen, er wird seinen Richter gefunden haben! Ich fre Krieg mit den Lebenden nicht mit den Toten!" Der berhmte Wittenberger Portrtmaler und Brgermeister Lukas Kranach wurde damals dem Kaiser, den er einst gemalt hatte, vorgestellt und sollte sich eine Gnade erbitten. Der treue Untertan suchte um die Erlaubnis nach, seinem gefangenen Kurfrsten folgen zu drfen, und blieb dann bis zur Beendigung der Gefangenschaft sein steter Gesellschafter, Dem Kaiser war alles daran gelegen, auch Philipp von Hessen in seine Gewalt zu bekommen. Dieser lie sich mich in Unterhandlungen ein, und da ihm sein Schwiegerson Moritz von Sachsen und Joachim Ii., Heftor, von Brandenburg glaubten versichern zu knnen, dass ihn der Kaiser weder am Leibe strafen, noch mit ewigem" Gefngnisse belegen werde, wenn er sich unterwrfe, Abbitte leiste und die Festungen seines Landes ausliefere: tat er zu Halle einen Fufall. Er erhielt zwar Verzeihung, wurde aber doch in einiger" Gefangenschaft gehalten und musste ebenfalls Jare lang dem kaiserlichen Hof lag er als Gefangener folgen. Weil stch der Kaiser trgerisch erwiesen hatte, verlieen beide Vermittler das Lager unter Protest, Moritz aber entfremdete sich hier zuerst dem Kaiser. Karl V. und Moritz von Sachsen. 102. Der Kaiser stund auf der Hhe seines Glanzes, als 1547 auch seine beiden Nebenbuler, Franzi, und Heinrich Viii., verstarben. Trotzdem

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. XVI

1877 - Würzburg : Stahel
Xvi Mittlere Geschichte. 1060 Robert Guiscard lsst sich mit einer Normannenschar in Unteritalien nieder, das er vom Papste zu Lehen nimmt. 1062 Hanno von Cln bemchtigt sich zu Kaiserswerth des kniglichen Knaben Heinrich. 1066 Wilhelm der Eroberer schwingt sich durch den Sieg bei Haftmgs zum Könige von England auf. 1070 Entsetzung des Bayernherzogs Otto von Nordheim. Die Welsen in Bayern. 1074 Aufrur gegen den König, dessen Harzburg zerstrt wird. 1075 Heinrich besiegt die Sachsen bei Hohenburg an der Unftrut. 1076 Heinrich wird gebannt. Die Fürsten verlangen zu Tribur, dass er sich vom Banne lse. 1077 Heinrich in Canossa. Die Fürsten Walen noch vor Ablauf eines Jares Rudolf von Schwaben zum Könige. 1078 Die Seldschucken in Palstina. 1080 Rudolf unterliegt in der Schlacht an der weien Elster. Der Hohen- ftaufe Friedrich von Bren wird mit Schwaben belehnt. 1085 Gregor Vii. stirbt als Verbannter in Salerno. 1095 Kirchenversammlungen zu Piacenza und Clermont. 10961291 Die Kreuzzge. 10961099 Erster Kreuzzug; Gottfried von Bouillon. 1098 Heinrich Iv. gibt zu Nrnberg ein glnzendes Turnier. 1101 Welf I. stirbt zu Paphos. 1105 Der Staufer Konrad wird Herzog von Oftfranken. 1106 Heinrich stirbt zu Lttich. Aussterben des Geschlechtes der Billunger. 1106-25 Heinrich V.. 1113 Erbauung der Stammburg Wittelsbach. Entstehung des Ordens der Johanniter. 1115 Niederlage Heinrich's V. am Welfesholze. 1116 Zweiter Rmerzug des Kaisers. 1118 Neun franzsische Ritter stiften den Orden der Tempelherren. 112026 Heinrich Ix. in Bayern. Derselbe erwirbt durch Heirat die schsischen Hausgter. 1122 Wormser Konkordat. 112537 Lothar von Sachsen. 1127 Heinrich der Stolze vermalt sich mit der kaiserlichen Erbtochter Gertrud. 1132 Kaiser Lothar wird Mann des Papstes." 1134 Der anhaltische Graf Albrecht der Br erhlt die Nord- oder Altmark 1138-1254 Die Hohenstaufen. 113852 Konrad Iii. von Hohenstaufen. 1138 Entsetzung und Aechtung Heinrich's des Stolzen. Bayern kommt an Leopold von der Ostmark, Sachsen an Albrecht den Bren. 1139 Tod des Welfen Heinrich's X.. 1140 Niederlage Welf's bei Weinsberg. 1141 Bayern kommt an den Stiefvater Heinrich's des Lwen, Heinrich Jasomirgott." 1142 Heinrich der Lwe erhlt Sachsen.
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